Kroatien Tag 2

7.2.2021
Kunz Mario

Als mich dann Arjen nach dem Duschen weckte, gab ich meine Hoffnung auf etwas mehr Schlaf komplett auf und machte mich bereit für das Frühstück. Das Essen überzeugte schon eher als das letzte am Abend. Das Beste waren die Pancakes aus meiner Sicht, auch Luca Herren, dachte das wohl, da er mindestens 3 oder 4 Mal eine Portion geholt hatte.

Am Vorabend wurde uns von Cedric verkündet, dass wir uns bitte um 10:45 in der Hotellobby einfinden sollen, damit wir eine Viertelstunde später mit einer Hauptprobe beginnen können. So nutzten die meisten die Zeit bis dann, um noch ein bisschen die Ruhe zu geniessen oder den schon probenden Bands zu lauschen.

Um 11 Uhr waren alle mit dem Instrument startbereit, jedoch wollten unsere wiener Kollegen nicht aufhören mit der Probe. Aber wir konnten uns nicht wirklich beschweren, sonst hätten wir plötzlich noch einen Schlagzeuger zu wenig. Aufgrund von Personalmangel mussten wir fürs Festa Paesana noch einen Timpanispieler von den Wienern ausleihen und natürlich brauchten wir bei Kraftwerk noch jemand, der die Sirene vor der Generalpause von der Bühne entfernte.

Die Probe verlief für uns Schlagzeuger relativ gemütlich, da im Proberaum nicht wirklich Schlagzeugmaterial vorhanden war. Also begnügten wir uns mit ein paar Stühlen und unserem mitgebrachten Material. Bei den Vortragsstücken konnten wir auf jeden Fall noch ein paar letzte Fehler ausmerzen, damit uns am Samstag ein guter Vortrag gelingen wird. Direkt nach der Probe stürzten sich alle Musikanten hungrig auf das Mittagsbuffet. Nach dem Mittagessen war dann erstmal Mittagsschlaf angesagt, bis wir uns um 15 Uhr vor dem Hotel treffen sollten, um mit dem Car nach Trogir zu fahren.

In dem malerischen Städtchen Trogir sollten wir auf dem bildhübschen Dorfplatz ein kleines OpenAir-Konzert geben. Die drei kleinen Bars, welche auf dem Dorfplatz konkurrierten, füllten sich immer mehr während dem wir uns am Vorbereiten waren. Das einzige Problem, welches auftrat war, dass es einfach kein Schlagzeug vor Ort gab. Wir Schlagzeuger und Cedric sind eigentlich davon ausgegangen, dass es zumindest, dass Grundmaterial an Schlagwerk hätte. Also entschieden wir Schlagzeuger uns etwas in der "Beiz" zu bestellen und wir gesellten uns zu unserem Fotograf, Richard Kunz, und Daniela Villard, die verletzungsbedingt nicht mitspielen konnte.

Doch gerade als wir schon bestellt hatten, kam unsere "Rettung". Unsere italiener Kollegen von Monteverdi strömten gerade auf den Platz. Cedric hatte gerade die Idee sie zu fragen, ob wir denn ihr Schlagzeugmaterial brauchen könnten. Jedoch bewies sich diese Aufgabe als schwieriger als gedacht, weil das Englisch grösstenteils an ihnen abprallte. Doch zum Glück hat sich eine Schweizer Familie vor etwa 10 Jahren dafür entschieden nach Italien auszuwandern und der Sohn dieser Familie spielte in dieser Musik und konnte sogar noch Schweizerdeutsch. Schlussendlich bekamen wir eine Snare Drum, eine Bass Drum und Cinellen von ihnen ausgeliehen.

Unser SetUp vor dem Gemeindehaus war dann nochmals stark improvisiert. Für die Snare Drum nahmen wir als Ständer einfach einen Stuhl und in den Stücken wo wir ein Hi-Hat braucht, pressten jemand die Cinellen zusammen, damit der andere darauf spielen kann.

So konnte unser Konzert doch noch mit Vollbesetzung starten. Die Leistung war etwa so wie unser ausgeliehenes Schlagzeugmaterial. Sie war sicher vorhanden aber doch sehr lose und mit mehr Glück als Verstand. Aber eigentlich war uns das dann doch ziemlich egal, denn es schien den Zuhörern zu gefallen, denn es strömten immer mehr dazu und die Tische der Bars füllten sich immer mehr. Auch die asiatischen Touristen schienen viel Freude an uns zu finden. Speziell gefielen ihnen unsere beiden Ehrendamen Michaela Herren und Claudia Kunz. Von und mit ihnen wurden mehrere Fotos und Selfies gemacht, welche jetzt vielleicht in Japan als Erinnerungsfoto an der Wand hängen.

Nach unserem Ständchen bereiteten sich die Jugendlichen des Orchestra Giovanili di fiati Condovese Monteverdi vor und wir, die drei einsamen Schlagzeuger, konnten jetzt endlich unsere bestellten Getränke trinken. Mittlerweile war es schon ungefähr fünf Uhr abends und die Sonne schien noch gerade auf den Platz und gab uns noch schön warm. Die meisten von uns genossen die verbleibende Sonne und lauschten der Musik von den Italienern und den nachfolgenden Bands.

Je später es wurde, umso kühler wurde aus auch, leider wurden aber die besten Musikgruppen bis zum Schluss aufgespart. Unsere Kollegen aus Litauen spielten wirklich exzellent und beeindruckten uns alle. Es war wirklich schade, verschwanden die meisten Leute bis dann. Jedoch auch ein bisschen verständlich, denn man wurde langsam hungrig und die nicht vorhandene Sonne mit dem sehr kühlen Wind war nicht gerade die schönste Kombination.

Der grösste Teil unserer Musik hat sich bis dahin schon auf den Weg gemacht eine Pizzeria zu suchen, denn man wollte es eigentlich nicht mehr wirklich riskieren im Hotel zu essen. Ich verblieb noch ein bisschen auf dem Dorfplatz, entschied mich aber kurz später mit den andern Jungbläser auf den Weg zu der grösseren Gruppe zu machen, welche mittlerweile am Hafen eine Pizzeria gefunden hatte.

Wir liefen durch das Städtchen, welches sich auf einer winzigen Insel befand, und passierten dabei sehr hübsche und süsse Gässchen, welche uns auf die andere Seite des Inselchens führten.

Dort erblickten wir dann zuerst eine grosse Yacht und einen Augenblick später die eben genannte Gruppe.

Wir nahmen an einem Tisch platz und bestellten uns eine Pizza in der Hoffnung, dass sie auch gut sein möge. Glückerweise wurden wir nicht enttäuscht. Wir waren alle sehr froh, nicht im Hotel gegessen zu haben. Sonst hätte es für die meisten wieder nur "plütterweiche" Pommes gegeben.

Die Pizzeria hat auch das mit der Kälte super gelöst. Die Tische waren zwar alle draussen aber under einer Art Zelt, welche den Wind abhielt und zudem hatten sie sehr schöne Feuersäulen, welche angenehme Wärme spendeten.

Nach dem Essen mussten wir uns wieder zu der anderen Seite der Insel aufmachen, denn dort sollte unser Bus warten. Doch als wir dort waren, gab es noch keine Spur von unserem Bus. Nur die Wiener fuhren gerade ab und das einfach so ohne uns. Also warteten wir etwa noch 20 Minuten, bis wir auch einsteigen konnten.

Der Rest des Abends verbrachten wieder die meisten in der Bar aber nicht mehr so lange, da wir am Samstag schon um 7:40 auf dem Balkon stehen sollten.

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